Blühwiesen in den Mühlackerer Enzgärten – ein Paradies für Insekten
17. Apr 2025
Auch in Mühlacker hat der Frühling Einzug gehalten. Überall sprießt, grünt und blüht es bereits. Besonders gilt dies für das grüne Herz der Stadt: die Enzgärten.
Löwenzahn und Gänseblümchen - kein Unkraut!
Auch die Insektenwelt erwacht wieder aus ihrer Winterstarre. Aufgrund des milden März sogar in diesem Jahr etwas früher als sonst. Um den Tieren eine Nahrungsquelle, Nistmöglichkeiten und einen sicheren Rückzugsort zu bieten, wird die Stadt Mühlacker einige der Wiesenflächen auf der Dürrmenzer Seite der Enzgärten vorerst nicht mähen. So können sich dort Wildkräuter und Blumen wie zum Beispiel Gänseblümchen und Löwenzahn ungestört vermehren.
Sogenanntes „Unkraut“ gibt es in der Natur nicht, hier hat jede Pflanze ihre Berechtigung und ihren Nutzen. Dies trifft vor allem auch auf ihre Funktion als Nahrungsquellen für Insekten zu: von den 481 Wildbienenarten in Baden-Württemberg sind zum Beispiel 32 Prozent auf bestimmte Pflanzen spezialisiert und können ohne diese nicht überleben. Gerade zu Frühlingsbeginn ist das Nahrungsangebot noch recht begrenzt und die Tiere sind für jede Blüte dankbar. Aber auch unabhängig vom Thema Nahrung spielt das Mähverhalten in den Frühlingsmonaten für das Überleben der Insekten eine Rolle, denn viele der Tiere überwintern derzeit noch im Boden. Ein zu frühes Mähen bedeutet für diese Tiere dann den beinah sicheren Tod.
Die Aktion orientiert sich inhaltlich an dem inzwischen international durchgeführten „Mähfreien Mai“, an dem die Stadt Mühlacker bereits seit mehreren Jahren teilnimmt. Anders als beim „Mähfreien Mai“ sollen die entsprechenden Flächen nach der Blüte der Pflanzen aber wieder wie gewohnt bewirtschaftet werden. Die Stadtverwaltung hat sich zudem bewusst dafür entschieden, die Aktion auf den Dürrmenzer Bereich der Enzgärten zu beschränken. Die viel besuchte Aktionswiese und der Spielplatz wie gewohnt gemäht, um gerade für Kinder kein zusätzliches Verletzungsrisiko zu erzeugen.
Besucherinnen und Besucher des südlichen Enzufers können sich jedoch noch einige Wochen an den bunt blühenden Wiesen erfreuen.